Bereich Persönlichkeitsentwicklung
Prävention am GSG unter dem Leitmotiv: „Kinder und Jugendliche stark machen“ – Sucht, Drogen und Gewalt sind gesellschaftliche Phänomene, die auch nicht vor den Toren der Schulen Halt machen. Schule ist nicht nur Lehr- und Lernanstalt, sondern ein wichtiger Bestandteil und Spiegelbild unserer Gesellschaft, mit all ihren Veränderungen und Schattierungen.
Wandelt sich die Wertevorstellung in der Gesellschaft, wandeln sich auch die Bedingungen, unter denen Schule stattfindet. Vor diesen Veränderungen darf die Schule die Augen nicht verschließen, sondern muss ihnen Rechnung tragen. Deshalb kommt der Sucht- und Gewaltprävention im Schulleben ein wichtiger Stellenwert zu. Es gibt an unserer Schule ein breit gefächertes Angebot zur Entwicklung und Stärkung der eigenen Persönlichkeit und deren soziale Einbindung.
Die Umsetzung dieser Projekte und Programme am Geschwister-Scholl-Gymnasium geschieht unter großem Engagement der betreuenden Lehrkräfte und in permanenter Zusammenarbeit mit beteiligten Institutionen und Einrichtungen.
Ziele dieser Programme sind:
- Stärkung des Normenbewusstseins von Kindern und Jugendlichen
- Erprobung, Erfahrung und Aneignung sozialer Kompetenzen
- Auf- und Ausbau des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls und der Eigenverantwortlichkeit
- Entwicklung der Fähigkeit zur konstruktiven Problemlösung
- Verbesserung des „sozialen Klimas“
- Wecken von Verantwortung für gefährdete Mitschüler/-innen
In den Bereichen Sucht und Gewalt heißt das, dass die Schüler/-innen stark gemacht werden sollen – stark genug, auch „Nein“ sagen zu können. In einer Gesellschaft, in der nahezu alles überall und in beliebiger Menge verfügbar ist und materielle Dinge eine herausragende Bedeutung besitzen, kommt es in besonderem Maße darauf an, eine fundierte eigene Meinung zu entwickeln und einen Standpunkt zu beziehen – auch und gerade gegen Widerstände wie Gruppendruck, Mobbingversuche oder Vorurteile.
PROPP:
Zielgruppe: Orientierungsstufe
Das Konzept geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus, der die Persönlichkeit des Einzelnen berücksichtigen, seiner Situation in der Klasse und Gruppe Rechnung tragen und das gesellschaftliche Umfeld erfassen soll. Dabei lernen die Schüler/-innen, sich selbst zu erkennen, zu bewerten, einzuschätzen und Verantwortung für sich zu übernehmen. Dieses „Selbstkonzept“ wird eingebracht in das Konzept der „Sozialkompetenz“, das zum Ziel hat, Kontakt und Kommunikationsfähigkeit zu erzielen und zu stärken. All das führt letztlich dazu, Konflikte angemessen zu bewältigen.
PIT:
Zielgruppe: Klassenstufe 7/8
Nach der Einführungphase PROPP in der fünften Klasse wird die gemeinsame Grundidee in der Klassenstufe 7-8 wieder aufgegriffen. Bei PIT liegt der inhaltliche Schwerpunkt jedoch auf den altersgemäß aufbereiteten Themen Sucht und Gewalt. Hinzu kommt ein weiterer ganz wichtiger Aspekt: die Zusammenarbeit mit der Polizei, vertreten durch den örtlichen Jugendsachbearbeiter.
Im Vordergrund stehen dabei Teamarbeit und Ganzheitlichkeit, ein Anspruch an Kopf, Herz und Hand. PIT findet an zwei Tagen als Kompaktveranstaltung am GSG, mit jeweils einem Schwerpunkt: „Sucht“ bzw. „Gewalt“, statt. Um dies frei von den Zwängen des normalen Schulalltags umsetzen zu können, kann PIT auch ein Bestandteil des mehrtägigen Methodentrainings der Klassenstufe 7 sein. Den Abschluss bildet seit mehreren Jahren die Diskussion mit Patienten der Altburg, die sich zusammen mit Therapeuten und Ärzten den Fragen der Schüler/-innen stellen.
„Mediation“: Streitschlichtung
Was ist Mediation? Durch Vermittlung eines unparteiischen Dritten, also eines ausgebildeten älteren Schülers, sollen die Streitenden zu einer einvernehmlichen Lösung ihres Problems gelangen. Die Streitschlichtung findet auf freiwilliger Basis statt, Probleme werden vertraulich behandelt. Der Schlichter hilft den Streitparteien eine Lösung zu finden, bei der die Interessen und Empfindungen aller Streitenden optimal berücksichtigt werden.
Die Streitenden verpflichten sich in einer schriftlichen Vereinbarung, eigene Beiträge zur Beilegung des Streites zu leisten. Die Einhaltung dieser Verpflichtung wird nach einer festgelegten Zeit gemeinsam überprüft. Das Thema „Kommunikation“ ist in der pädagogischen Arbeit unserer Schule von zentraler Bedeutung.
Überall da, wo viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, zusammenkommen, gibt es bisweilen auch Missverständnisse und Streit. Das ist kaum vermeidbar – wichtig ist aber, wie damit umgegangen wird! An unserer Schule wurde daher vor vielen Jahren die „AG Streitschlichtung“ etabliert und wird seither durchgeführt. So werden vornehmlich Schüler und Schülerinnen aus den 9. und 10. Klassen in einem eintägigen Blockseminar und in einer anschließenden AG unter Leitung von Frau Hachgenei und Herrn Bohr zu Mediatoren ausgebildet.