Erinnerungskultur – Aus Geschichte lernen

Jahrgangsstufe 12 des Geschwister-Scholl-Gymnasium Daun in  Verdun

Anfang Februar machten wir, die MSS 12 des GSG Daun, eine 2-tägige Exkursion an einen Ort, der auch heute noch mit grausamsten Kriegsgeschehen verbunden ist. Verdun war Schauplatz der Kriegsführung im 1. WK. in dem über 17 Mio. Soldaten gefallen sind, allein 300.000 in Verdun. Ein Zitat eines unbekannten deutschen Soldaten beschreibt  die fürchterlichen  Zustände dieser Zeit: „Mama, warum hast du mich zur Welt gebracht? Warum muss ich Solches erleben?“

Ein französischer Reiseführer und ein Kriegsexperte führte unsere Gruppe zunächst durch die restaurierte Festung „Ouvrage de la Falouse“. Hier konnten wir die damaligen Lebensumstände nachvollziehen, da die Inneneinrichtung sowie das Leben der Soldaten realitätsgetreu dargestellt wurden. 

 Daraufhin konnten wir das Schlachtfeld im „Wald von Caures“ begehen: Hier hat am 21. und  22. Februar 1916 die Schlacht um Verdun ihren Anfang genommen. Die Auswirkungen der damaligen Kämpfe sind noch bis heute durch die von Granatentrichtern durchsetzten Böden sichtbar. Um die Kriegsumstände auf andere Weise eindrücklich zu verdeutlich, wurden Briefe und Berichte von Soldaten des 1. Weltkrieges vorgelesen.

Der letzte Programmpunkt des ersten Tages war für uns die Besichtigung des „Fort du Douamont“ . Dieses im 1. Weltkrieg schwer umkämpfte Bauwerk diente als größte und stärkste Festung innerhalb der Verteidigungslinie bei Verdun. Dort ereignet sich im Mai 1916 ein tragischer Unfall: Infolge einer durch Unachtsamkeit verursachten Explosion mit Flammenwerferöl kamen in den völlig überfüllten Gängen Hunderte von Soldaten ums Leben, sei es in direkter Folge der Explosion, sei als Panikreaktion, in der sich deutsche Soldaten gegenseitig nicht mehr erkennen konnten und gegenseitig erschossen, weil sie Feinde in ihnen vermuteten. Die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges wurde hier besonders begreifbar. Am 2. Tag unserer Exkursion besuchten wir das „Memorial von Verdun“, wo uns eine hervorragende informative, multimediale Ausstellung, welche Einblicke in das damalige Kriegsgeschehen ermöglicht hat, erwartete. Den Abschluss der Exkursion „in unsere Geschichte“ bildete die Besichtigung des bekannten „Beinhauses von Douamont“, in welchem Gebeine von 130.00 nicht identifizierbaren deutschen, französischen und amerikanischen gefallenen Soldaten liegen. Das Beinhaus wurde 1920 für die Familien der unzähligen toten Soldaten als Ort der Trauer und Anerkennung errichtet. Naben dem Beinhaus sieht man die Gräber von 16.000 Gefallenen auf dem Soldatenfriedhof. 

Wieder zuhause in Daun spürten wir das Gewicht der grausamen Zeit des 1.Weltkriegs noch deutlich „im Gepäck“. Die vielen Eindrücke und Informationen haben wir anschließend im Rahmen der GSG -Methodentage in unterschiedlichen Projekten verarbeitet und vertieft.

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