Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar absolvierten die 10. Klassen des GSG unter der Leitung der Historikerin Dr. Lena Haase (Universität Trier) einen Workshop zum Thema „Verfolgung im NS in der Großregion Trier“. Der Tag begann mit einem Impulsvortrag, im Rahmen dessen die Expertin den SchülerInnen verschiedene Gruppen von Menschen vorstellte, die aus unterschiedlichen Gründen von den Nationalsozialisten verfolgt wurden – beispielsweise wegen ihrer Religion, sexuellen oder politischen Orientierung, weil sie angeblich Spionage betrieben haben oder schlicht weil sie Kriegsgefangenen geholfen haben. Anschließend hatten die Klassen 10a, b und c Gelegenheit, den Schicksalen einiger dieser Verfolgten genauer nachzuspüren. Mithilfe von Archivmaterial rekonstruierten die SchülerInnen die Lebenswege und Verfolgungsgeschichten verschiedener NS-Opfer aus der Großregion Trier. Der regionale Bezug und die intensive Arbeit an authentischem Archivmaterial machten die erschütternden Schicksale der Verfolgten für die SchülerInnen besonders greifbar. Bei der Auseinandersetzung mit den Verfolgungsakten meisterten die Zehntklässler vielfältige Herausforderungen, mit denen sich auch Historiker in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sehen: Es galt alte Handschriften zu entziffern, mittlerweile ungebräuchliche Bezeichnungen aufzuschlüsseln, Akten zu ordnen, Zusammenhänge herzustellen, Orte zu identifizieren sowie mitunter französische und luxemburgische Quellen zu verstehen. Auf diese Weise gewannen die SchülerInnen einen vertieften und damit umso erschütternderen Einblick in das finsterste Kapitel der deutschen Geschichte.