Schulgeschichten 2.o

Kinder auf der ganzen Welt vernetzen, sie zum Schreiben animieren und ihnen die Möglichkeit bieten, über ihr Leben, ihre Träume und Wünsche zu schreiben, das möchte die internationale Initiative „Ein Buch geht um die Welt“ von Papierfresserchens MTM-Verlag erreichen.

An den Schreibwettbewerben konnten sich Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren aus aller Welt mit ihren ganz kleinen oder auch umfangreicheren Märchen und Erzählungen, Gedichten, Haikus oder Erlebnisberichten beteiligen.

Aus der Klasse 6c haben Ida Zeller und Lillemor Becker erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen. Die Beiträge der Beiden wurden gedruckt und sind nun in einem Taschenbuch erschienen und man kann es im Buchhandel kaufen.

Wir gratulieren beiden ganz herzlich zu diesem Erfolg!

Bundeswettbewerb Lyrix: Monatsthema „übertrieben schön aber nicht vorgesehen“ – eine literarische Kampfansage 

– Gedicht von Ben Hillmann (9b) in nächster Runde – 

Wir alle haben verschiedene Rollen, in denen Erwartungen an uns gestellt werden: Als Schüler*in soll man gute Noten schreiben, als Kind regelmäßig sein Zimmer aufräumen, als Freund Zeit haben, als Junge stark und als Mädchen schön sein. Manchmal wollen wir diesen Rolle aber GAR NICHT entsprechen. Eine literarische Absage an überholte/unpassende Rollenklischees war im Januar beim Bundeswettbewerb Lxrix gefordert. Ausgehend von dem Gedicht „Weibliche Genies“ und einem kurzen Video der Berliner Schriftstellerin Mara Genschel, in denen sie eine Absage an die Vorstellung, Frauen haben vor allem schön zu sein, formuliert, waren Schüler zwischen 10-20 Jahren aufgefordert, ihr eigenes Gedicht zum Monatsthema zu verfassen. Das Gedicht „Die 10 Plagen (ge-malt)“ von Ben Hilsmann (9b) wurde von einer Jury aus allen Einreichungen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Luxemburg und der Schweiz im Monat Januar als eines der Siegergedichte ausgewählt: 

Die 10 Plagen (ge-malt)

Zeit zu wenig, 

Zu wenig Zeit?

Zum (g)ende(r)n?

Worte zu wenig, keine Antwort 

– keine VerANTWORTung –

Dafür 

Müde Knochen

Schwere, aber leichtes Gepäck

Ist mir zu schwer

Leiden

Schmerz und Krankheit 

Nasse Tage fallen 

Wie Tropfen, Trübsal ohne abfließen

Hunger 

Sich satten

(Ge)sitt(et)?

Arroganz 

Zeig dich ihr 

Dein stolz Gesicht

has(s)t du ja nicht!

Schimmel 

Is(s)t ein pelzges Wesen

Ha(a)rtnäckiger, haar(m)los

Vergessen, was ich eigentlich sagen wollte, steht ja eh oben

Mut verlässt mich    …

Muss halt anders s/eh\n

Das Gedicht ist nun im Rennen bei der Auswahl der 12 Jahresgedichte, auf dessen Verfasser*innen eine literarische Reise wartet. Diese ist der jährliche Höhepunkt von Lyrix.: Auf ihr findet die Preisverleihung statt, dort treffen junge Nachwuchslyriker*innen aufeinander und nehmen an einem literarischen Rahmenprogramm teil: Sprechtraining, Performance-Workshop und Schreibwerkstatt im Literarischen Colloquium Berlin am Wannsee, Lesungen rund um das Berliner poesiefestival und vieles mehr.

(Siehe: https://bundeswettbewerb-lyrix.de)

Falls auch du gerne Gedichte verfasst, schau dir doch die monatlich wechselnden Themen an: 

Von Profis empfohlen – Texte von Ben Hilsmann (9b) und Antonia Scheiders (10a) in die Anthologie Little Antho 23 aufgenommen

Im Rahmen des Projektes „Little Arthur“, einem Projekt zur Förderung junger Schreibtalente in Rheinland-Pfalz, entstanden unter professioneller Anleitung des Autors Ralf Kramp in einem zweitägigen Schreibworkshop spannende Kriminalgeschichten am GSG. Die Texte von Ben Hilsmann „Zwischen Vieh und Acker … Rauchen ist tödlich“ und Antonia Schneiders „Nie schnell genug“ haben es in die aktuelle E-Book-Anthologie, in der die besten Texte aus den verschiedenen professionell geleiteten Workshops an rheinland-pfälzischen Schulen aufgenommen werden, geschafft:

Zwischen Vieh und Acker … Rauchen ist tödlich“ von Ben Hilsmann

 „Hier ist unser Super-Öko-Bio-Hühnerstall“, brummte der bärtige Typ mit der dreckigen Latzhose. Er klang nicht gerade begeistert von dem, was er da gerade zeigte. Ich fragte mich, wieso. Schließlich präsentierte er ihnen gerade den ersten autonomen Bio-Hof Deutschlands! Das Land Rheinland-Pfalz hatte vor 10 Jahren viele Fördergelder in den Bau des VolcBio-Hofes Daun investiert; der damalige Besitzer, Herr Kieselstein, errichtete damit Photovoltaikanlagen auf dem Dach, ein kleines Wasserkraftwerk am Flüsschen, große Freilauf-Ställe für die Tiere und alles, was sonst noch auf einem umweltbewussten Hof zu finden war.

Ich betrachtete das Ding, auf das der Mann gerade zeigte. Das sollte ein Hühnerstall sein? Man konnte erkennen, dass hier vor einigen Jahren mal ein Rohr von dem Dach des Häuschens herabgeführt haben musste, das wahrscheinlich das Regenwasser in den Trinknapf in der Ecke geleitet hatte. Ich vermutete, dass der Napf auch eine Schutzvorrichtung gegen das Überlaufen hatte. Aber jetzt sah alles ramponiert und kaputt aus. Hühner sah ich auch keine. Die mussten wohl irgendwo anders sein. Das war vielleicht auch besser für die Tiere, hier würde ich auch nicht leben wollen. 

Gedankenversunken bemerkte ich […]“

                                                                       —

„Nie schnell genug“ von Antonia Schneiders

Da kommt er an, vollgeschwitzt von oben bis unten, im leicht schleppenden Laufschritt.

Stolz über seine 143 zurückgelegten Kilometer, schnappt Stefan sich die Flasche von dem Tisch der Wasserstation am Waldrand und schaut auf seine Sportuhr. Ihm bleiben noch drei Stunden und 47 Minuten, bis er das Ziel erreicht haben muss.

„Du liegst gut in der Zeit Kumpel“, sagt Elias, Stefans bester Freund und klopft ihm auf die Schultern. Nach ein paar Minuten Pause und der kurzen Aufmunterung durch seine Freunde führt Stefan die Strecke fort.

Zwanzig Minuten vergehen und Stefan hat schon einen großen Teil eines steilen Weges zurückgelegt, da fängt es wieder an, das Gefühl in den Beinen, eine Mischung aus “

„Schmerz und Müdigkeit, doch er möchte nicht gehen, das passt nicht zu ihm, also beißt er die Zähne zusammen und läuft weiter. Als Stefan auf einem etwas abgelegenen Pfad in der Nähe des kleinen Dörfchens Mückeln ist, hört er aufheulende Motoren.

Plötzlich rast von der Seite, hinter einem Baum her, ein blauer Ford mit großer Ladefläche über den Waldweg. Erschreckt von der hohen Geschwindigkeit des Wagens springt Stefan einen Schritt nach hinten. Keine Sekunde später kracht ein weiteres Auto aus dem Gebüsch, direkt in Stefan rein. Er fliegt über die Windschutzscheibe und knallt dumpf rechts vom Hinterrad auf, er kann sich nicht mehr rühren, alles schmerzt, alles hört sich dumpf und weit weg an. Die Fahrertür öffnet sich und der dunkel gekleidete Mann kommt auf ihn zu, ertastet seinen Puls, zückt das Handy und ruft jemanden an.

Stefan wacht auf, in einem engen dunkleren Raum…“

Auszüge aus: LiteraturBüro e.V. Mainz für Rheinland-Pfalz. „Little Antho 2023.“ Apple Books. Abrufbar unter: https://www.little-artur.de/e-book/

Organisiert wurde das Projekt „Little Arthur“ vom Literaturbüro e.V. Mainz für Rheinland-Pfalz, finanziert vom Ministerium für Kultur Rheinland-Pfalz. 

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