Es ist winterlich trüb, die nicht enden wollende Corona –Pandemie setzt uns allen, Jung und Alt, zu. Und dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, zeigt sich in diesen Adventstagen eine überwältigende Hilfsbereitschaft und persönliche Zuwendung zum Mitmenschen. So wurden am GSG Daun wurden 2 tolle Projekte auf den Weg gebracht.
Projekt Nr. 1: Wie in den letzten Jahren schon haben die 6.-Klässler im Fach kath. Religion sich an der Aktion „Tulpen für Brot“ beteiligt und dabei die großartige Spendensumme von 1461 € gesammelt, die weltweit hungernden und kranken Kindern zugute kommen werden. (Nähere Infos unter: https://tulpenfuerbrot.de/)
Projekt Nr. 2: „Adventsgrüße in Tüten von der Eifel an die Ahr“: Bei dieser, im Austausch von Religionslehrer*innen aus der Region entstandenen, Idee und Aktion haben die 5.Klässler am GSG im Religionsunterricht der letzten Wochen für die 5.Klässler am Peter- Joerres-Gymnasium in Bad Neuenahr-Ahrweiler“ Adventstütchen persönlich gestaltet und mit Grüßen und vorweihnachtlichen Kleinigkeiten befüllt. Die Tüten wurden in diesen Tagen in das „Flutgebiet“ gebracht, wo sie an die 5.-Klässler am PJG verschenkt werden. Das Peter-Joerres-Gymnasium, das direkt an Ahr gelegen ist, war stark von der Flut im Juli dieses Jahres betroffen und ist es immer noch. Die Lehrer*innen und Schüler*innen des PJG konnten seit Juli für Monate ihre Schule nicht mehr besuchen; sie fanden stattdessen „Obdach“ an einer anderen, höher gelegenen, kirchlichen Schule, wo der Unterricht dann nachmittags statt vormittags gehalten wurde. Erst seit dieser Woche ist die Schulgemeinschaft des PJG mit viel Zuversicht in ihr eigenes Schulgebäude zurückgekehrt. Hier werden die 5.Klässler also unsere hoffnungsvollen Adventsgrüße erreichen.
Wir bedanken uns bei allen Kindern, die im Rahmen beider Adventsprojekte mit ihrer Unterstützung den christlichen Gedanken der Nächstenliebe aufleuchten lassen und greifbar-lebendig machen.
Schultheater der Länder. Das Treffen der 16 besten Schultheater Gruppen Deutschlands. Dass wir es dahin geschafft haben, hätten wir letztes Jahr mit Sicherheit nicht gedacht. Unser Stück „Tattoo“ sollte dasAbschlussstück derAbiturienten 2021 werden, doch wie bei so vielen Dingen in den letzten Monaten, machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung. Nach langen Überlegungen und der Suche nach einer Möglichkeit, unser Stück einem größt möglichen Publikum zeigen zu können, stand unser Entschluss fest. Wir führten unser Stück nach Motiven von Tattoo von (Igor Bauersima) auf Instagram auf. Das Stück zog schließlich so weite Kreise, dass wir am Landeswettbewerb (Landesschultheater Rheinland-Pfalz) und schließlich auch am Bundeswettbewerb der Schultheater teilnehmen durften. Zur Unterstützung stießen einige neue Gesichter aus dem nächstenAbiturjahrgang dazu, sodass wir eine lustige, kleine Theatergruppe geworden sind.
Aber nun zum Bundeswettbewerb (Schultheater der Länder 2021). Da der Wettbewerb dieses jähr digital stattfinden sollte, fuhren wir nicht zum diesjährigen Austragungsort (Ulm, Baden-Württemberg).
Am 19.09. machten sich also 10 hoch motivierte SchülerInnen auf den Weg ins weit entfernte Waldrach. Die enorme Vorfreude wurde jedoch schon bei derAnfahrt zu unserer Übernachtungsmöglichkeit gedämpft. Während viele von uns auf eine Jugendherberge mit gemütlichen Gemeinschaftszimmern, flauschigen Handtüchern und einem tollen Frühstücksbuffet gehofft hatten, sah die Wirklichkeit jedoch etwas anders aus. Mitten im Wald, abgelegen von jeglicher Zivilisation, lag unsere Unterkunft. Von außen erinnerte die Behausung an eine Hobbit -Höhle und das davor geparkte “vintage” Wohnmobil warf ebenfalls eine Menge Fragen auf. Dass dieses davor geparkt wurde, um auf uns Kinder aufzupassen, erfuhren wir später. Zuvor wurden wir jedoch zünftig in Männlein und Weiblein getrennt. Während die Mädchen die Bambustreppe hinaufkletterten, um ihre Gemächer im oberen Stockwerk zu beziehen, führte der Hausbesitzer die Knaben in den unteren Stock, der stark von Kälte und Feuchtigkeit geprägt war. Ganz abgesehen von den fehlenden Fliesen oder der defekten Klospülung. Für uns alle stand also nach einem Rundgang fest: Hier wollen wir nicht bleiben. Alles Diskutieren half jedoch nicht, dem Anstand unserer Lehrer sei Dank, mussten wir wohl oder übel eine Nacht im, wie wir es tauften, Horrorhaus von Waldrach, verbringen. Nachdem wir Betten zusammen geschoben hatten, die Matratzen mit Handtüchern auslegten und tapfere Jünglinge ihre mitgebrachten Kissen teilten, waren wir bereit für die Nacht.
Die nächsten Nächte verbrachten wir, Andreas sei Dank, in der Ferienwohnung Bienenkorb auf der Scherfsmühle mit einem wirklich super Bad (real Bad). Mithilfe von Luxusbadewanne und wechselnder Bad -Beleuchtung war der Horror des gemeinschaftlichen Badezimmers mit mittelalterlicher Einrichtung und 10 Grad Celsius Durchschnittstemperatur schnell wieder vergessen. Auch Herrn Weinzheimers famose Kochkünste führten dazu, dass die Laune wieder exponentiell anstieg.
Mit vielen Theaterspielen, der Wassertaufe im Scherf‘schen Wasserfall und Pistazien vertrieben wir uns die Zeit zwischen den Auftritten der Gruppen anderer Bundesländer. Von Stücken wie Sommernachtstraum oderAntigone, bis hin zu kleinen Spielfilmen mit ernsten Themen wie Mobbing, sahen wir viele interessante Beiträge. Zudem führt uns unsere tolle Spielleiterin, Frau Finnemann, in die ortsansässige Boulderhalle (in der immer noch die blaue Route auf ihre Bezwingung wartet) oder in die Trierer Innenstadt, deren bekannte Plätze kurzerhand in unsere Theaterbühne umgewandelt wurde. Mit kurzen improvisierten Stücken, in denen wir auch unsere Lehrerin an ihre schauspielerischen Grenzen gebracht haben, oder einer Performance, bei der wir sogar 30 Cent gewinnen konnten, zogen wir alle Blicke auf uns.
Während den ersten drei Tagen hieß es jedoch für uns immer noch POSTEN, DREHEN, POSTEN, DREHEN, denn unsere Instagram Seite musste bis zu unserem Live-Auftritt prall gefüllt werden. Die Reaktionen der anderen Festival Teilnehmer auf unser Stück überwältigten uns dabei total. Auch unser Auftritt mittels eines Live-Streams am Mittwoch war erfreulicherweise sehr gut besucht.
Wir sind uns einig, dass diese wirklich außergewöhnliche Aufführung unter ungewohnten Bedingungen dennoch unglaublich gelungen war und uns mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Nach Ende unsererAufführung neigte sich auch unsere Festivalwoche dem Ende zu, was die gesamte Geheime Dramatische Gruppe (GDG) in Wehmut versetzte.
Was wir aus der Woche mitnehmen?
Die Erkenntnis , dass man Google-Bewertungen von Unterkünften aufmerksam und bis zum Ende durchlesen sollte!
Die Gewissheit, dass Herrn Weinzheimers Bart ihn nicht nur zum Weihnachtsmann macht, sondern sich auch noch richtig flauschig anfühlt.
Die Weisheit, dass vegane Ernährung, Porridge und – nicht zu vergessen Pistazien – sehr glücklich machen.
Dass eine famose Spielleiterin auch verdient hat genannt zu werden.
Dass FeminisMUSS!
Und das Wichtigste natürlich: Neue, tolle, verrückte und ganz besondere Freundschaften, die auch als Theatergruppe weiterleben werden.