Sophie Scholl – so viel mehr als ein Vorbild und eine Namensgeberin

Das GSG Daun startet mit einem „packenden“ Vortrag in das Jubiläumsjahr „60 Jahre GSG“

Am Freitagvormittag, 18.02.22 fand am GSG Daun eine Vortragsveranstaltung zum Gedenken an die Verhaftung der Namensgeber der Schule Sophie und Hans Scholl statt. Zu den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9-12 sprach die Historikerin und Biografin Maren Gottschalk aus Leverkusen.

Maren Gottschalk am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Daun

Die Faszination, welche Sophie Scholl auf die Autorin ausübt, und welche sich u.a. darin zeigt, dass Maren Gottschalk im letzten Jahr bereits ihre zweite Biografie über die viel zu jung verstorbene Widerstandskämpferin  herausgebracht hat, steckte die Schulgemeinschaft spürbar an. In sehr lebhafter und anschaulicher Weise erzählte Frau Gottschalk nicht nur von Sophies Persönlichkeit und ihrer Entwicklung, sondern sie zeigte dabei auch immer wieder Dokumente aus Archiven und gab einen Einblick in ihre Arbeit als Biografin z.B. im Umgang mit den historischen Quellen und die umfangreiche wie komplexe Recherche-Vorarbeit.

Im Mittelpunkt des Vortrags, der im Klassenraum vor einem Oberstufenkurs stattfand und in den anderen Klassenräumen sowie in der Schul-Aula per Livestream mitverfolgt wurde, stand jedoch immer wieder der einzigartige, interessante, teils auch provozierende Mensch Sophie Scholl, nicht die „Ikone“. Im Anschluss an den Vortrag gab es die Möglichkeit des Austauschs mit der Autorin, welche von den Schülerinnen und Schüler der MSS 11 rege genutzt wurde – ein weiterer Nachweis, dass der Vortrag, aber vor allem aber Sophie Scholl selbst uns heute noch berührt und Mut macht, unsere Demokratie zu schützen und Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Frieden zu suchen und zu leben.

Demokratieprojekt am GSG

Im Januar fand am GSG Daun für die 8. Klassen ein Demokratieprojekt mit dem Schwerpunkt  der Rassismusbekämpfung statt. Auch knapp 80 Jahre nach der Hinrichtung der Namensgeber unserer Schule, Sophie und Hans Scholl, kommt es immer wieder bewusst und gezielt oder aus Dummheit zu rechtsradikalen Entgleisungen in unserer Gesellschaft. Davon sind auch Schulen betroffen, nicht nur anderswo, auch hier bei uns. Um darauf aufmerksam zu machen und um gemeinsam zu lernen, dass Rassismus, Diskriminierung von Minderheiten und die Verharmlosung bzw. die Verbreitung rechtsradikaler  Ideen und Symbole absolut null Toleranz verdienen, hat diese eintägige Veranstaltung für Schulen, die vom Netzwerk Demokratie und Courage e.V. angeboten  wird, bei uns stattgefunden. Eine Schule, die den Namen der Geschwister Scholl nicht nur im Namen trägt und die dem Verband „Schule gegen Rassismus, Schule mit Courage“ angehört, muss heute wieder stärker soziales und couragiertes Handeln lernbar machen und für demokratische Werte eintreten und diese auch nach außen vertreten.

Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen haben an diesem Tag im Klassenverband sowie in Kleingruppen viel über den Rassismus des Nationalsozialismus und allgemein menschenverachtende Einstellungen erfahren, und erlebt, wie wichtig es ihnen selbst ist, frei zu sein und respektvoll behandelt zu werden und dass dies Werte sind, die jedem Menschen zustehen. Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern  rundweg positiv bewertet : Es sollte mehr Veranstaltungen dieser Art geben, hier und anderswo: Rassismus ist kein Schülerproblem, er ist ein überholtes, aber nicht überwundenes und  nicht tolerierbares gesellschaftliches Problem. 

N. Krämer (GSG Daun)

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