Seit fast 15 Wochen herrscht Krieg im Osten Europas, durch die Medien sind wir täglich konfrontiert mit dieser grausamen Tatsache; auch in der Schule beschäftigt uns dieses Thema – wir versuchen mit diffusen Sorgen und Ängsten umzugehen und wollen auch immer wieder helfen, aber auch verstehen. Bereits in den letzten Wochen hat sich das GSG auf unterschiedliche Art und Weise engagiert: durch Kuchen- und Buttonverkauf, Friedensandachten und die Unterstützung diverser Hilfstransporte z.B. mit Konservenspenden.
Am 10. Juni fand in Daun am Wehrbüschstadion der Spendenlauf „runforukraine“ statt, an dem sich auch unserer Schule erfolgreich beteiligt hat. Es war toll, gemeinsam mit den anderen Dauner Schulen für den guten Zweck in Bewegung und aktiv zu sein. Jenseits von Leistungs- und Notendruck wurde von allen etwas gegeben: sei es auf Inlinern, auf dem Fahrrad oder laufenderweise im Stadion. Die Spenden, die auf diese Weise in den nächsten Tagen gesammelt werden kommen alle den Kriegsopfern zugute.
Aber das allein reicht uns nicht. Wir wollen uns auch intellektuell mit den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine befassen und verstehen, wie es zu diesem Desaster kommen konnte. Über dieses Thema sprach am Freitagnachmittag Geschichtswissenschaftler Mikhail Polianskii in unserer Aula mit den Schüler*innen der Oberstufe. Es war beeindruckend und auch irritierend, wie der gebürtige Russe schamvoll, aber auch sachlich-kritisch über die aggressive Kriegspolitik seines Vaterlandes referierte und zugab, dass seine eigenen Eltern diesen Krieg zumindest nicht völlig ablehnten, was er sich und uns mit einer unvergleichbaren Propaganda in der Autokratie zu erklären versuchte. Immer wieder betonte er aber auch, dass es in der Frage nach den Gründen für diesen Krieg keine einfachen Antworten geben könne. Dabei beleuchtete Herr Polianskii die Geschichte des Ukraine-Konfliktes und prüfte die verschiedenen Erklärungsmodelle für die Eskalation des russischen Angriffskrieges. – Es gibt keine einfache Erklärung dafür und genauso bleibt offen, wann und wie dieser Krieg enden kann und wird. Einfacher ist es für uns, zu helfen und Solidarität zu zeigen. – Wir danken allen, die den gestrigen Tag ermöglicht, organisiert haben genauso wie allen, die mitgemacht haben!