Mit diesem Ausruf begrüßten die sechs Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 b und 10 b ihre Austauschpartner, die Schüler des Lycée Stanislas in Les Villers Nancy. Mit dem Besuch der 15- bis 16-jährigen französischen Schüler bei ihren Dauner „Corres“ fiel der Startschuss zum ersten individuellen Schüleraustausch des Geschwister- Scholl Gymnasiums mit unseren französischen Nachbarn, eine von nun an jährlich stattfindende Begegnung. Zwar waren die Gastschüler zum ersten Mal ohne ihre Eltern im Ausland, doch man wurde sehr herzlich von den Gastfamilien aufgenommen, so dass das Wort „mal du pays“ (Heimweh) nie benutzt werden musste. Unsere Schülerinnen zeigten den neuen Freunden ihre Heimat und bei der Besichtigung Bernkastels und Koblenz, einer Fahrt mit der Seilbahn zum Deutschen Eck, dem Besuch der Festung und dem gemeinsamen Burgeressen ergaben sich viele Gelegenheiten, sich besser kennenzulernen. Kulturelle Unterschiede sorgten für erstaunte französische Gesichter, beispielsweise wenn man am deutschen Abendbrottisch nach Wurstbrot, Gurken, Käse und Tomaten satt sein sollte. In Frankreich fängt der Schmaus doch jetzt erst richtig an. Dafür fragte sich Anaelle: „Essen die Deutschen den ganzen Tag, immer nur ein bisschen, aber eigentlich ständig, oder? Wann macht ihr da mal Pause?“ Von unserer Schule, der Arbeitsatmosphäre und den Unterrichtsmethoden waren sie begeistert. „Eure Lehrer sind nicht so distanziert wie bei uns.“ Dass sie sich wohl fühlten, beweist auch das Foto mit dem Schulleiter Dr. Krämer, zu dessen Aufnahme die Schüler zunächst etwas verhalten erschienen. Aber schnell war das Eis gebrochen und schließlich bewegten sich die Schüler aus Nancy wie selbstverständlich in unserer Schule. Neben vielen Unterschieden gab es aber auch sehr viel Ähnliches und noch mehr Verbindendes. So spielte man beim Picknick im Kurpark das wohl international bekannte Ratespiel „Loup-garou- Werwolf“, und dabei wurde in beiden Sprachen gerätselt, verdächtigt und beschuldigt. So raunte Guillaume aus Nancy: „Das Dorf schläft“, und jeder wusste Bescheid. Die kleine französisch-deutsche Gruppe verstand sich bestens, auf Französisch und auf Deutsch!
Beim Abschied im strömenden Regen kam es nach diesem mehr als gelungenen Besuch bei einigen Jugendlichen zu Tränen und man versprach sich: A bientôt! Bis bald !
Die gemeinsame Zeit bildet für diese 13 Schüler das Fundament einer Freundschaft, die beim Rückbesuch im Oktober 2023 vertieft werden soll.