Im Juni 2019 präsentierte die Theater AG des GSG Daun ihr Stück „Alice im Anderland“ am Geschwister Scholl Gymnasium Daun. Mit dem Stück trat die AG zudem am 24.06. beim Landesschultheatertreffen am Pfalztheater in Kaiserslautern auf und stellte außerdem im September am Schultheater der Länder vom 22.09.2019-28.09.2019 den Wettbewerbsbeitrag für Rheinland-Pfalz. Das Schultheater der Länder ist ein bundesweites Festival für Schultheatergruppen aller Schulstufen und Schulformen, das jährlich in einem anderen Bundesland stattfindet. Jedes Bundesland ist mit einer Gruppe vertreten, welche die Impulse des Festivals weiterträgt. Aus jedem Bundesland nominieren Länderjurys drei Gruppen aus den Schulformen Grundschule, Sekundarstufen I und II für die engere Wahl um die Teilnahme am Festival. Eine Bundesjury wählt anschließend jeweils eine Preisträgergruppe pro Bundesland aus. Dieses Jahr wurde die Theater AG des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Daun Preisträger des Landes Rheinland-Pfalz beim SDL in Halle.
Zum Wettbewerbsbeitrag befand die Bundesjury: „Diese Inszenierung lässt die Grenze zwischen Realität und Wahnsinn verschwimmen. Sprachlich stark und präzise spielend lässt die Gruppe die Zuschauenden die erdrückende Enge einer solchen Einrichtung intensiv empfinden. Der Theater-AG gelingt es durch eine klare Raum- und Formsprache sowie die szenisch starken Bilder die Atmosphäre dieses beklemmenden Ortes bis in den Zuschauerraum hinein zu tragen.“
Das Stück Alice im Anderland beschäftigt sich mit einer sehr ernsten Thematik: Jahre sind vergangen, seit Alice im Wunderland war… und nun wacht sie in einer vollkommen neuen Welt auf: Traumatisiert findet sie sich in einer Nervenheilanstalt wieder. Neben Ärzten und Schwestern tauchen allerdings auch alte Bekannte auf: Die Grinsekatze, der Hutmacher, das weiße Kaninchen,… aber auch die Herzkönigin führt ihr strenges und unbarmherziges Regiment. Die Figuren erscheinen Alice immer wieder als Zerrbilder in ihrer Phantasie und es ist nicht klar, ob all das nur in ihrem Kopf stattfindet. Das Stück von Stefan Altherr thematisiert viele Probleme wie Sucht, Kriegstraumata, Kindstötung, Verfolgungswahn und den Umgang der Gesellschaft damit. Durch Video- und Lichtinstallationen soll der Zuschauer die Wirklichkeit hinterfragen. Die verschiedenen Ebenen des Spiels verschwimmen und offenbaren einen dualen Charakter, lassen dabei aber offensichtlich, dass man sich eigentlich an einem allen bekannten Ort, in einer Nervenheilanstalt, befindet.
Die Theater AG des GSG Daun hat eine lange Tradition: Nach Shakespeares „Sommernachtstraum“ im Jahr 2004 folgten zahlreiche bekannte und weniger bekannte Stücke. Ein besonderes Stück war zum Beispiel „Judenkind“ des Autors Andreas Züll. Die Uraufführung fand 2014 in Daun statt. 2015 spielte die AG „Ist das Kunst oder kann das weg?“ im Forum Daun, 2018 folgte die Produktion „Der Herr der Fliegen“. Die Theater-AG inszeniert zudem alternative Theaterformen wie das Improvisationstheater oder Kleinkunstabende. Zurzeit besteht die AG aus rund 20 Mitgliedern aus den Stufen 6 – 12 und wird geleitet von Tanja Finnemann und Volker Weinzheimer.
Das Team in Halle: Mara Annen / Merle Brück / Pepe Barbenheim/ Erik Günther / Leonie Jax Simon Körsten / Paula Lohberg / Johanna Neukirch /Salome Priebe / Lara Saxler / Noah Scholtes / Jan Schomisch / Hannah Schopp / Leon Schenk /Noah Thiel / Florian Theisen / Jasmin Wagner
Auch die Zeitschrift „Fokus Schultheater“ berichtet über die Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz:
Das Stück umgibt den Zuschauer, da rechnet er noch gar nicht damit: Man muss in den achten Stock, nimmt den Lift und kaum öffnet sich die automatische Tür, ist man schon mittendrin in der Alice-Welt. Was so märchenhaft klingt, war die Empfangsidee der Spieler*innen aus Rheinland-Pfalz, um dem Zuschauer deutlich zu machen, du bist mit im Spiel, schlimmer noch, du bist in einer Nervenheilanstalt. So verwandelt sich die Eintrittskarte in einen Gesundheitspass, die Einlasser*innen sind mimen Ärzt*innen oder Pfleger*innen und da räkelt sich irgendwo ein Menschenhaufen auf dem Boden oder ein weiß gewandeter Spieler schreitet gewichtig in den Zuschauerreihen umher, wieder andere besetzen einzeln die Bühne, bis zuletzt alle dort versammelt sind. Eine unwirkliche Atmosphäre macht sich breit zwischen den ganz in weiß Gekleideten und dem Publikum.
Fokus Schultheater
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